Abstract

Zusammenfassung. Ziel der vorliegenden Studie ist die Überprüfung des Einflusses eines computerisierten Rechentrainings (Calcularis) auf psychische Auffälligkeiten, Selbstbewertungen der eigenen Leistungsfähigkeit und Leistungsängste. 68 rechenschwache Kinder wurden zufällig einer von drei Studienbedingungen (Calcularis-(CG), Wartekontroll-(WKG), nicht-mathematikbezogene Kontrolltrainingsgruppe (KTG)) zugeordnet. Generell bestätigte sich eine größere emotionale Belastung der rechenschwachen Kinder. Die Ergebnisse zur unmittelbaren Wirksamkeit zeigten eine deutlich stärkere Reduktion der Mathematikangst bei Kindern der CG im Vergleich zur WKG, während sich keine Unterschiede zwischen den Trainingsgruppen ergaben. Zudem verbesserten sich die Gruppen gleichermaßen in Bezug auf die Selbsteinschätzung und Einstellung zum Fach Mathematik und das kognitive Selbstkonzept. Längerfristig, fünf Monate nach Trainingsabschluss, zeigte sich eine vergleichbare Verbesserung beider Trainingsgruppen hinsichtlich der sozio-emotionalen Merkmale, während die psychischen Auffälligkeiten auf einem stabilen Niveau blieben. In Bezug auf die Selbsteinschätzung und Einstellung zum Fach Mathematik wies die KTG eine stärkere Verbesserung auf als die CG. Die Befunde werden unter Berücksichtigung besonderer Stichprobencharakteristika, wie dem hohen Anteil komorbider Schwächen der Schriftsprache in der KTG, diskutiert. Erstmals wurde vorliegend die Reduktion der Mathematikangst in Folge eines Rechentrainings nachgewiesen.

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