Abstract

Um die Auswirkungen der hohen Sauerstoffzehrung im Tiefenwasser von Baldegger- und Sempachersee zu mildern, werden die Hypolimnia der beiden Seen seit 1982 bzw. 1984 künstlich belüftet. Während der Stagnation im Sommer wurde anfänglich in beiden Seen über Grund reiner Sauerstoff feinblasig zugeführt und während des Winters mit grobblasiger Druckluft die Zirkulation unterstützt. Seit 1997 wird im Sempachersee, um Kosten zu sparen, während des Sommers anstelle von Reinsauerstoff nur noch Druckluft eingeblasen, und seit 2003 wird während drei Monaten nur noch mit günstigem Nachtstrom belüftet um die Mischung am Seegrund sicherzustellen. Im Baldeggersee jedoch laufen die Massnahmen von feinblasigem Sauerstoffeintrag im Sommer und Zirkulationshilfe mit grobblasiger Druckluft im Winter unverändert weiter. Schon in den 1980er Jahren wurde erkannt, dass die seeinternen Belüftungsmassnahmen ohne Auswirkungen auf den Haushalt des Phosphors (P) der beiden Seen blieben (Gächter et al., 1989). Der P-Inhalt des Baldeggersees nahm schon vor Beginn der Belüftung deutlich ab, von 80 t (1975) auf 50 t (1982) und schliesslich auf unter 20 t (1990). Die Zunahme des P-Exports nach Inbetriebnahme der Belüftung war hauptsächlich auf die bessere und zeitlich verlängerte Tiefenmischung der Seen zurückzuführen. Gleichzeitig wurde aber auch beobachtet, dass zwar der P-Inhalt der Seen abnahm, die hypolimnische Sauerstoffzehrung jedoch unverändert blieb (Wüest et al., 1991; Wehrli und Wüest, 1996; Gächter und Wehrli, 1998; Moosmann et al., 2002; Wehrli, 2010).

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