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Abstract

Wasserkraftanlagen in den Alpen, insbesondere die Speicherkraftwerke, sind durch weitverzweigte Stollennetze charakterisiert. Dabei unterscheidet man zwischen Zuleitungsstollen, Druckstollen, Druckschächten sowie Unterwasserstollen. Die Zuleitungsstollen leiten das Wasser aus verschiedenen Einzugsgebieten den Stauseen zu; es handelt sich normalerweise um Freispiegelstollen. Vom Stausee wird das Wasser unter Druck der Kraftwerkszentrale zugeführt. Man spricht dabei von Druckstollen und Druckschächten, wobei die ersten nur schwach, die letzten stark geneigt sind. Die Unterwasserstollen geben das Wasser nach der Turbine ins natürliche Gewässer zurück. Die Verbindung zwischen Stausee und Kraftwerk sowie die Rückgabe ins Gewässer wird gesamthaft als Triebwassersystem bezeichnet. Druckstollen und Druckschächte sind somit die unsichtbaren Wassertransportadern der Wasserkraftwerkanlagen in den Alpen [18]. Deren Gesamtlänge in der Schweiz dürfte schätzungsweise zurzeit 2000 bis 4000 km betragen. Zurzeit findet eine Renaissance der Pumpspeicherwerke in der Schweiz statt. Neben der Distanz zwischen Ober- und Unterbecken spielen bei diesen Pumpspeicherwerken die Linienführung und Auskleidung der Triebwassersysteme eine entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Neben weiteren Pumpspeicherwerken werden zukünftig zunehmend auch neue Stollen und Schächte für die Erneuerung und Leistungserhöhungen von bestehenden Speicherkraftwerken realisiert. Umweltverträgliche Konzepte, fortschrittliche Bemessungs methoden und weiterentwickelte Ausbruchmethoden werden dabei neben der Entwicklung des europäischen Strommarktes entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg dieser Projekte sein.

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