Abstract

Im Zuge von Klimawandel, Ressourcenverknappung und hoher Verkehrsbelastung wird die effiziente und nachhaltige Abwicklung auftretender Verkehre zukünftig immer wichtiger. Insbesondere die Metropolregionen in Deutschland, Europa und der Welt sind davon be-troffen. Vielerorts sind schon heute die vorhandenen Straßennetze regelmäßig überlastet, was in Form von Staus und Unfällen neben negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit wesentliche volkswirtschaftliche Schäden verursacht. Mit dem Ziel einer langfristig gesicherten, nachhaltigen Mobilität werden daher im Rahmen des Verkehrsmanagements Ansätze und Methoden entwickelt, um vorhandene Kapazitä-ten im Straßenverkehr optimal zu nutzen und zugleich die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Grundlage hierfür bilden in allen Fällen zuverlässige und flächendeckende Verkehrsinformationen, die mittels unterschiedlicher Detektoren gewonnen werden. Gerade im inner-städtischen Bereich gibt es in diesem Zusammenhang allerdings noch grundlegende Defizite, was letztlich auf die im Vergleich zu Autobahnen wesentlich engmaschigere Verkehrsnetzstruktur mit einer deutlich komplexeren Verkehrsdynamik zurückzuführen ist. Gerade auch angesichts knapper Finanzmittel in Städten und Kommunen bedarf es aus diesem Grund effizienter und kostengünstiger Detektionsmethoden für den urbanen Straßenverkehr. Eine entsprechende Alternative bildet hier die seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzte Floating Car Technologie, die in ihren Grundzügen im Rahmen des Vortrags kurz vorgestellt wird. Darauf aufbauend wird ein neuer, statistischer Ansatz zur Auswertung der sogenannten Floating Car Daten (FCD) entwickelt, der wesentliche Nachteile klassischer FCD-Systeme vermeidet und durch die gezielte Integration von Zusatzinformationen (Datenfusion) konzeptionell wesentliche Qualitätsverbesserungen im urbanen Verkehrsmonitoring ermöglicht. Mit dem gegenwärtigen Fokus auf die Rückstaulänge an lichtsignalgeregelten Knotenpunkten städtischer Verkehrsnetze werden dazu auszugsweise die vielversprechenden Ergebnisse einer umfassenden Simulationskampagne sowie einer ersten prototypischen Implementierung für einen Netzknoten in Nürnberg präsentiert. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick auf zukünftige Weiterentwicklungen und Erweite-rungsmöglichkeiten, die das breite Potential des neuen Ansatzes belegen.

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